Symposium »Philoziganismus und Antiziganismus in Oper und Operette« (2021)
Im Nürnberger Opernhaus stehen zwei berühmte Opern auf dem Programm, in denen sogenannte »Zigeunerinnen« im Mittelpunkt stehen: »Carmen« und »Der Troubadour«. Am Sonntag, 21. November 2021 setzen sich das Staatstheater Nürnberg und das ITM in einem öffentlichen Symposium mit der Darstellung dieser Figuren in Oper und Operette auseinander.
Das Musiktheater des 19. und 20. Jahrhunderts wird bevölkert von sogenannten »Zigeuner«-Figuren, die Sinnbild sind für ein freies Leben außerhalb bürgerlicher Normen. Gleichzeitig ist die Diskriminierung der Rom*nja- und Sinti*zze-Minderheiten damals wie heute an der Tagesordnung. Wie kommt es zu diesem Widerspruch zwischen Kunst und Realität? Und wie kann das Theater heute angemessen mit diesen Figuren umgehen?
Das wissenschaftliche Symposium »Philoziganismus und Antiziganismus in Oper und Operette« versammelt Expert*innen zu diesem Themenkomplex auf der Bühne des Gluck-Saals im Opernhaus. Nach der Begrüßung durch Staatsintendanten Jens-Daniel Herzog und Prof. Dr. Clemens Risi, Institut für Theater- und Medienwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg, stehen vier Vorträge auf dem Programm, die verschiedene Facetten des Themas beleuchten. Das Symposium mündet in einer Abschlussdiskussion, an der alle Teilnehmer*innen dazu eingeladen sind, sich aktiv zu beteiligen.
Programm und Organisation
- Hans-Peter Frings (stellv. Staatsintendant und stellv. Operndirektor)
- Georg Holzer (Chefdramaturg Oper, Ballett und Konzert)
- Clemens Risi (Lehrstuhl für Theaterwissenschaft der FAU)
Veranstaltungsort
Staatstheater Nürnberg (Opernhaus, Gluck-Saal)
Der Eintritt ist frei.
Programm
Sonntag, 21. November 2021
10.00-10.15 Uhr: Begrüßung
Jens-Daniel Herzog (Staatsintendant, Staatstheater Nürnberg)
Prof. Dr. Clemens Risi (Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU)
10.15-11.00 Uhr
Verena Lehmann (Landesverband der Sinti und Roma in Baden-Württemberg):
Sinti und Roma im Südwesten
11.00-11.45 Uhr
Prof. Dr. Kirsten von Hagen (Justus-Liebig-Universität Gießen):
Inszenierte Alterität – der Fall Carmen in Novelle und Oper
12.00-12.45 Uhr
Dr. Frank Reuter (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg):
Maske, Marker, (An-)Verwandlung: Visuelle Strategien der „Zigeuner“-Konstruktion
Mittagspause
14.00-14.45 Uhr
Prof. Dr. Clemens Risi (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg):
Zu den Inszenierungen »Der Troubadour« von Peter Konwitschny und »Carmen« von Vera Nemirova
15.00-16.00 Uhr
Abschlussdiskussion mit Prof. Dr. Isolde Schmid-Reiter (Universität Wien), Erich Schneeberger (Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Bayern), Verena Lehmann.
Moderation: Georg Holzer und Clemens Risi